Austrittsgespräche, wozu?

Arbeitsverhältnisse enden. Ob Ihr Mitarbeiter mit einem Gefühl der Erleichterung, der Dankbarkeit oder in Missgunst geht, dazu können Sie als Führungskraft oder Vorgesetzter einen großen Teil beitragen.

Warum ein Mitarbeiter geht, hat oft die verschiedensten Gründe, einige habe ich in meinem Mitarbeiterkreislauf vermerkt:

Mitarbeiterkreislauf

Das A & O am Ende des Arbeitsverhältnisses
-> das Austrittsgespräch.

Jene Austrittsgespräche, die ich bis jetzt geführt habe, sei es als Mitarbeiter oder als Führungskraft, waren alle sehr wertvoll & äußerst berreichernd.
Woran lag das?

Aus Sicht des Mitarbeiters:
  • Die Person mit der ich mein Austrittsgespräch hatte, war nicht mein direkter Vorgesetzter.
  • Der Rahmen des Gesprächs war angenehm und an einem neutralen Ort.
  • Das Gefühl der Diskretion und zwei offener Ohren war gegeben.

Seien Sie sich als Führungskraft bzw. Vorgesetzter bewusst, dass die letzten Arbeitstage für Ihren Mitarbeiter schwierig sein können; vor allem für Mitarbeiter die eine große Einsatzbereitschaft, Motivation & ein hohes Durchhaltevermögen aufweisen. Auch wenn Sie mit der Kündigung Ihres Mitarbeiters nicht einverstanden oder Dinge vorgefallen sind, die für Sie nicht dem entsprochen haben, was Sie sich vorgestellt haben, nehmen Sie sich Zeit für ein abschließendes Gespräch.

Aus Sicht des Vorgesetzen:
  • Anfangs eine Überwindung, aber GOLDWERT.
  • Es pusht Sie in Ihrer Führungskompetenz auf’s nächste Level.
  • Der Input des Mitarbeiters ist oft glasklar & gut gemeint.
  • Ihr Blick-über-den-Tellerrand wird gefordert & gefördert.

Sollte die Situation mit Ihrem Mitarbeiter noch emotional behaftet sein, lassen Sie das Austrittsgespräch von einer neutralen Person, z.B. der Ansprechperson im HR, erledigen. Oder lassen Sie die Ansprechperson im HR zum Gespräch hinzukommen, damit der Rahmen gewahrt & der positive Outcome für beide Seiten gegeben ist.

Den Input, den Sie von einem Mitarbeiter erhalten, der Ihr Unternehmen seit ein paar Monaten bis hin zu Jahren kennt, ist äußerst WERTVOLL.

Verbesserungsvorschläge werden angesprochen. Es werden Hinweise zur Prozessoptimierung genannt. Diese kommen üblicherweise in Mitarbeiterbefragungen oder Mitarbeitergesprächen an die Oberfläche, aber meistens “nur” portionsweise. Beim Austrittsgespräch fallen die ehrlichsten & offensten Worte, da der Mitarbeiter nichts mehr zu verlieren hat.

Bitte beachten Sie:

Auch wenn Ihr Mitarbeiter den Betrieb verlässt, hat er das Anrecht auf Gehör und das Sie ihm Ihre Aufmerksamkeit schenken. Denken Sie daran, Sie haben diesen Mitarbeiter vermutlich aus einem bestimmten Grund eingestellt und ihm vermutlich das eine oder andere versprochen. Gehen Sie auf diese Punkte ein, und seien Sie offen & ehrlich mit Ihrem Mitarbeiter. An seinem Arbeitsweg in Ihrem Unternehmen sind Sie genauso beteiligt, wie er selbst.

Das (Arbeits-)Leben ist ein Geben & Nehmen.
Es gehören immer 2 Menschen dazu, dass eine “Beziehung” funktioniert.

Die Entscheidungen, die im Laufe des Arbeitsweges getroffen werden, sind für Mitarbeiter sowie Führungskrafte nicht immer nachvollziehbar, aber es hat alles Hintergründe und die kommen nur an die Oberfläche, wenn man miteinander spricht.

Viel Erfolg beim Bewegen außerhalb der Komfortzone & beim Optimieren.

Herzliche Grüße
Kathrin

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